Psalms 58

Text: Psalm 58,1-11 Der 58. Psalm hat die Überschrift: Ein goldenes Kleinod Davids, vorzusingen, daß er nicht umkäme. Der Psalm selbst hat es' mit der schweren Versuchung zu tun, die einem beim Lauf durch die Welt oft vorkommen kann, daß man oft Männer und Leute in Ämtern stehen sieht, die aber ihre Pflicht und das Beste Anderer wenig beobachten, sondern mit Ungerechtigkeit und gottlosem Wesen das Böse vielmehr empor bringen, als daß das Gute Hilfe und Förderung von ihnen hätte. Auch dagegen stärkt sich' nun David in seinem Gebet, so daß er die Bosheit solcher Leute nachdrücklich aufdeckt, und ihnen selbst ans Gewissen redet, V.2-6. Je weniger Gerechtigkeit in der Welt anzutreffen und zu erhalten ist, desto mehr soll das Warten und Hoffen auf den neuen Himmel und die neue Erde, darinnen Gerechtigkeit wohnt, bei einem gestärkt werden. Da Salomo unter anderem Anblick der eitlen Welt auch Stätte des Gerichts sahe, da ein gottloses Wesen war, und Stätte der Gerechtigkeit, da Gottlose waren; so nahm er daraus die Lehre: GOtt muß richten den Gerechten und Gottlosen. So gar soll man sich also den Strom nicht hinreißen lassen, sondern vielmehr daraus eine Anmahnung nehmen: es ist ja noch GOtt Richter auf Erden. D er Gerechte wird es noch zu genießen haben. Je mehr Hohe und Niedere, Reiche und Regenten erblich werden, desto mehr ist zu sorgen, daß Leute darin aufkommen, wie der Psalm beschreibt: die von Mutterleib an verkehrt sind, die von Jugend an Herz und Ohr von der Wahrheit abwenden, und dafür gestraft werden. Hingegen war die vorige Regierungsweise unter den Richtern darin bequem, daß es eben einer war den GOtt besonders dazu erweckte, und mit Mut und Redlichkeit ausrüstete. Jetzt muß sich freilich ein Christ in das Schicken, wie er es in der Welt antrifft. sein Glaube an das Reich GOttes wird ihm immer auch der Sieg sein über die Welt, und was er unter dem übel bestellten Regiment zu leiden hat.
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